Saison der „Ersten“

  • Wohl noch das Maximum aus der personellen Situation herausgeholt hat die HSG am vergangenen Samstag gegen den kommenden Regionalligameister und Drittligaaufsteiger TV 1861 Erlangen-Bruck. Mit 28:37 musste man sich geschlagen geben, verkaufte sich aber dennoch achtbar und zeigte eine Reaktion auf das schlechte Spiel in Allach. Die personelle Situation, die schon seit dem Rückrundenstart mindestens herausfordernd ist, verschlechterte sich im Vergleich zur Vorwoche noch weiter. Im Vergleich zum Kader der Hinrunde fehlten gegen Erlangen-Bruck ganze acht Spieler. Besonders bitter dabei ist, dass auf dieser Liste mittlerweile der gesamte etatmäßige Innenblock steht. Neben dem bereits seit längerem schmerzlich im Spiel der HSG vermisste Laugner mussten sich dieses Mal auch noch Scheuerer und Reisinger abmelden, womit neben dem riesigen Abwehrproblem auch noch kein einziger Kreisläufer zur Verfügung stand. Entsprechend improvisierte die HSG von Anfang an. Ehler übernahm zu Beginn die ungewohnte Rolle des Kreisläufers und hatte defensiv die Aufgabe die Kreise von Spielmacher von Alvensleben einzudämmen. Das funktionierte defensiv nur bedingt, da die Gäste aus Erlangen sich davon nicht beirren ließen, von Beginn an ihre individuelle Stärke ausspielten und eben über andere Positionen zum Erfolg kamen. Die Schwarz-Gelben hielten zu Beginn aber munter mit, nach 15 Minuten stand es 7:9, was durchaus als Erfolg für die Hausherren gewertet werden darf. Nach zwanzig Minuten wurde dann zum Ersten Mal ein wenig gewechselt und es schlichen sich die ersten Fehler und schlechten Abschlüsse ein. Dennoch machten es Spieler wie Philippi im Rückraum oder Puda am Kreis, die beide erst im Laufe der Saison zur Mannschaft gestoßen sind und jetzt durch die personelle Misere schneller als geplant mehr Verantwortung übernehmen müssen, gut. Die individuelle Klasse und Kaderbreite des ungeschlagenen Tabellenführers waren einfach zu groß, vor allem das Kreisläuferspiel bereitete der HSG ohne Innenblock naturgemäß große Probleme. Zur Halbzeit stand es 14:20. Nach der Pause konnte die HSG durch einen Doppelschlag von Scholz sogar kurzzeitig auf vier Tore verkürzen. Bruck stellte allerdings schnell den alten Abstand wieder her. Den Hausherren, die zwar angeführt vom einmal mehr vorangehenden Schindler tapfer kämpften, schwanden dann mit zunehmender Spieldauer so langsam die Kräfte. Immer schwerer wurde es gegen das Abwehrbollwerk der Gäste zum Torerfolg zu kommen, was dann auch in dem ein oder anderen Gegentor durch Gegenstöße resultierte. Folglich bauten die Gäste ihren Vorsprung Tor um Tor aus. Spätestens nach 45 Minuten war das Spiel endgültig entschieden. Dennoch steckten die Hausherren nie auf und hielten das Ergebnis insgesamt in einem annehmbaren Rahmen. Endstand 28:37. Kommende Woche wird es nicht gerade leichter, man ist zu Gast beim Tabellenzweiten aus Bayreuth. Im Hinspiel gelang hier zwar eine echte Spitzenleistung, als man Bayreuth im heimischen Haberloh knapp bezwingen konnte, allerdings waren die personellen Voraussetzungen damals ganz andere und positives Resultat in Bayreuth wäre nichts als eine absolute Sensation. HSG Lauf/Heroldsberg: Ott, von Borstel (Tor); Scholz (3), Puda (2), Fesser (2), Phillipi (3), Ehler (3), Frank (2), Schneider (2), Schindler (8/2), Reisinger (3) TV Erlangen-Bruck: Kammerer, Golla (Tor); Will (3), Bayer (1), Neuß (8), Poser (9/4), Hümpfer (1), Völcker (1), Walz (5), Steinmann (3), Banik (2), Kessler, Maidl (3), von Alvensleben (1)

  • Momentan scheint alles gegen die Tigerenten zu laufen. Dabei ist nicht der schwache Auftritt in Allach, was den Verantwortlichen Kopfzerbrechen bereitet, sondern die immer längere Ausfallliste der Lauf Heroldsberger. Und so wird die schon ohnehin kaum lösbare Aufgabe gegen den praktisch feststehenden Meister Erlangen-Bruck am Samstag um 19:30 Uhr in der Gründlachhalle Heroldsberg eigentlich unmöglich. Die Brucker sind in dieser Saison einfach eine Klasse für sich und können mit 6 Punkten Vorsprung vor Bayreuth schon für die 3. Liga planen. Gestützt auf Toptalente aus der Kaderschmiede des HC Erlangen sowie einigen erfahrenen Cracks hat Coach Nixdorf eine extrem schlagkräftige Truppe zur Verfügung. Besonders in den Spitzenspielen hielt sich das Team bisher schadlos und ist noch ungeschlagen. Lediglich bei drei Unentschieden – ausgerechnet zuletzt gegen Abstiegskonkurrenten der Tigerenten – wurden aus Unkonzentriertheit einige Federn gelassen. Im Derby will das sympathische Team aber letzte Zweifel ausräumen und einen weiteren Schritt Richtung Aufstieg machen. Dabei setzt „Brooklyn United“ in der Abwehr auf eine variable 6:0-Formation, aus der heraus bedingungsloses Umschaltspiel für einfache Tore sorgt. Generell ist das Tempospiel der Erlanger bereits 3. Liga tauglich und wird über die schnelle Mitte oder erste und zweite Welle forciert. Entsprechend wenig Hoffnungen kann man sich bei den Tigerenten auf Gastgeschenke machen. Bei den Gastgebern wird hingegen die Personaldecke besonders im Rückraum gefährlich dünn. Zwar gab es bei Rico Hinkelmann bei seiner Armverletzung leichte Entwarnung, dennoch wird er vorerst ausfallen. Zudem kommt ein Einsatz für Publikumsliebling und Antreiber Tim Meier nach einer hartnäckigen Viruserkrankung noch zu früh. Somit muss Coach Wilfling mal wieder improvisieren, geht aber gewohnt positiv in das Spiel: „Nun haben Spieler, die bisher weniger zum Zug gekommen sind, die Chance, ihr Potenzial zu zeigen.“ Mit Hinweis auf die weiterhin überragende Trainingsbeteiligung hat sich jeder diese Chance auch verdient. Nichtsdestotrotz ist ein kleines Wunder nötig, um im Derby zu bestehen. Aber zuletzt hat das Heroldberger Publikum bewiesen, dass es die Mannschaft tragen kann und im Vorhinein aufzugeben, kommt für die Tigerenten sowieso nicht in Frage. Und so ist die Devise, die Partie so lange wie möglich offen zu gestalten und dann auf die eigenen Gesetze eines Derbys zu hoffen.

  • Die HSG Lauf/Heroldsberg erwischt in Allach einen rabenschwarzen Tag und verliert auch in der Höhe verdient mit 40:25. Man hatte sich viel vorgenommen nach der erfolgreichen letzten Woche. Doch von Beginn an gelang nichts davon umzusetzen. Gerade die Defensive, welche letzte Woche nach Startschwierigkeiten so stark agierte, funktionierte von Beginn an überhaupt nicht. Allach nutzte das mit einfachen, aber auf den Punkt ausgespielten Spielzügen von Beginn an aus und versenkte die Chancen konsequent. Auf der Seite der HSG wollte gegen die agile Defensive der Münchner gar nichts gelingen. Nach drei Minuten standen bereits vier Tore für Allach auf der Anzeigetafel, während die Schwarz-Gelben noch torlos waren. Im Anschluss konnte man sich zumindest kurzzeitig beim Stand von 6:3 im Spiel anmelden, verlor dann aber völlig den Faden. Beim 10:4 gab es die erste Auszeit. Es half an diesem Tag nichts, auch taktische Umstellungen zeigten keine Wirkung gegen die spielfreudigen Hausherren. Man war offensiv nicht durchschlagskräftig genug und hinten immer einen Schritt zu langsam. Zur Halbzeit waren es beim Spielstand von 12:20 acht Tore Rückstand. Nach dem Pausentee konnten die Zuschauer in der Halle zumindest noch einmal ein kurzes Aufbäumen der HSG sehen. Nach knapp fünf gespielten Minuten hatte man den Rückstand auf sechs Tore verkürzt. Danach ging dann aber gar nichts mehr. Aus 22:16 wurde ein 30:18. Es waren dann auch keine Körner mehr für einen großen Kampf da, Coach Wilfling verteilte die Spielzeit, um die Belastung im Rückraum etwas zu steuern und man betrieb gegen jetzt natürlich auch nicht mehr mit letzter Konsequenz spielende Hausherren zumindest etwas Schadensbegrenzung. Aktuell fehlt der HSG eine ganze Rückraumreihe im Vergleich zur Hinrunde, was sich mit zunehmender Saisondauer natürlich auch in den Kraftreserven der verbliebenen Spieler niederschlägt. Umso bitterer wurde daher die Schlussphase für die HSG. Der in den letzten Wochen stark aufspielende Hinkelmann verletzte sich nach einem völlig unnötigen Griff des Abwehrspielers in den Wurfarm fünf Minuten vor Schluss und wird sich wohl in die lange Verletztenliste einreihen. Das dürfte die HSG wohl mehr beschäftigen als die am Ende deutliche 40:25 Niederlage, da somit die Optionen im Rückraum immer dünner werden. Kommende Woche wartet zumindest das wohl einfachste Spiel des Jahres auf die HSG. Der ungeschlagene Tabellenführer und designierte Meister Erlangen-Bruck ist kommenden Samstag zu Gast in Heroldsberg. Anpfiff ist um 19:30. HSG Lauf/Heroldsberg: Ott, von Borstel, (Tor); Scheuerer (1), Reisinger D., Scholz, Hinkelmann (7), Fesser (3), Philippi (1), Ehler, Frank (3), Schneider (2), Schindler (7/2), Puda, Reisinger L. (1) TSV Allach: Bieringer, Wendler (Tor); Auer (4), Malter (1), Lettl (10), Zilz (5), Prause (4), Hagitte (1), Mund (4), Wittmann, Friedl, von Hoenning (5), Paduch (3), Blumenwitz (2), Baumgartner (1)

  • Die Regionalliga Handballer der HSG Lauf/Heroldsberg stehen vor einer schwierigen Auswärtshürde in Allach. Gleichzeitig bedeutet das Duell Wiedergutmachung für eines der schlechtesten Spiele der Tigerenten im Saisonverlauf. Das Hinspiel verloren die Gelb-Schwarzen mit 28:36 in der heimischen Haberlohhalle in Lauf. Am Samstagabend fährt das Team von Trainer Sebastian Wilfling zum TSV Allach nach München. Im Nord-Westen der Landeshauptstadt startet um 18 Uhr das nächste Ligaspiel und damit die nächste Chance für eine Überraschung zu sorgen. In der Vorwoche besiegten die Laufer und Heroldsberger mit einer engagierten und kämpferischen Leistung das Team aus Günzburg. Genau mit dieser Einstellung und Leistung möchten die Mannen von Trainer Wilfling auch um die nächsten Punkte im Kampf um den Klassenerhalt fighten. Doch hierbei trifft die Spielgemeinschaft auf eine derzeit formstarke Mannschaft aus München. Das Team von Trainer Hofmann gewann bislang alle Rückrundenpartien und steht mit 20:14 Punkten auf dem 6. Tabellenplatz der Regionalliga Bayern. Die Allacher verfügen über eine technisch gut ausgebildete, junge Mannschaft, die über alle Mannschaftsteile ausgeglichen besetzt ist. Es wird also schwer für die HSG, sich auf das Spiel vorzubereiten. Schafft man es auf Seiten der Tigerenten, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und die technische Fehleranzahl minimal zu halten, so ist auch in München eine faustdicke Überraschung möglich. Das Team hat sich fest vorgenommen, die schwache Leistung aus der Hinrunde vergessen zu lassen und möchte mit einer couragierten Leistung um die nächsten wichtigen Punkte kämpfen. Personell muss man weiterhin auf wichtige Spieler verzichten. Dass die Mannschaft um Schindler, Meier & Co. damit aber umgehen kann, hat sie die letzten Wochen bewiesen. Interessierte Zuschauer können im Mannschaftsbus mit nach Allach reisen und die Mannschaft anfeuern. Abfahrt ist um 14 Uhr an der Bitterbachhalle in Lauf.

  • Nach einem umkämpften Spiel war der Jubel über die ersten zwei Punkte in der Rückrunde groß. Mit 28:26 besiegte man den klaren Favoriten Günzburg und feierte nach schweren Wochen mit vielen personellen Problemen die wichtigen Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. Die erneute Pause im Spielplan hatte den Hausherren dabei offensichtlich mehr Sand ins Getriebe gestreut als den Gästen. Zu Beginn funktionierte herzlich wenig – defensiv bekam man keinen Fuß auf den Boden, ließ sich in der 3-2-1 Deckung immer wieder viel zu weit zurückdrängen und machte es den Gästen somit zu einfach. Dazu streute man auch vorne gleich zu Beginn ein paar Fehler ein. Die Günzburger ließen sich im Stile eines Favoriten nicht zweimal bitten und versenkten die ihnen angebotenen Chancen konsequent – nach gerade einmal acht gespielten Minuten nahm Coach Wilfling beim Stand von 5:8 die erste Auszeit, um seine Mannen wachzurütteln. Doch das half auch nicht wirklich, der Rückstand wuchs zunächst weiter an. Nach knapp 15 Minuten waren es beim 6:12 bereits sechs Tore Rückstand und der Favorit aus Schwaben schien bereits in Richtung Siegerstraße einzubiegen. Die Wende sollte dann eine defensive Umstellung bringen. Man ging in die defensivere Variante zurück und organisierte sich neu. Das fruchtete, auf einmal mussten die Gäste für ihre Tore Schwerstarbeit verrichten und von Borstel hielt im Tor, was es zu halten gab. Darauf gestützt kam die HSG auf einmal ins Spiel zurück und knabberte Tor für Tor am Vorsprung. Kurz vor der Pause zeichnete sich dann noch der einmal mehr stark aufspielende Schindler durch drei schnelle Tore aus. Auf einmal stand es zur Halbzeit nur noch 14:16 und das Spiel war komplett offen. Nach der Pause knüpften die schwarz-gelben nahtlos an die Leistung an. Vor allem funktionierte jetzt das Überzahl- sowie das Tempospiel hervorragend. Allen voran konnte sich in dieser Phase Schneider mehrfach auszeichnen, er erzielte vier seiner insgesamt sechs Tore in den ersten acht Minuten nach der Pause. Beim 16:16 durch Hinkelmann kam man zum ersten Mal zum Ausgleich, gleich danach zogen die Hausherren gegen nun sichtbar beeindruckte Günzburger auf 20:17 davon. Gästecoach Hofmeister zog mit einem Timeout die Notbremse. Das unterbrach den Lauf der HSG – im Anschluss kam das Offensivspiel der schwarz-gelben wieder etwas ins Stottern und es entwickelte sich ein Spiel auf Messers Schneide, in dem die Hausherren aber immer ein bis zwei Tore vorne lagen. Beim 23:23 glichen die Gäste erneut aus und man durfte sich fragen, ob sich jetzt doch wieder einmal die breite Personaldecke bei anderen Mannschaften bemerkbar machen sollte. Die Antwort darauf gab die HSG jedoch in Form von großem Kampf, es wurde kein Millimeter kampflos hergegeben, fast alle Würfe der Gäste waren unter größter Bedrängnis. Dennoch sollte es bis zum Ende spannend bleiben, da man sich selbst auch gegen die Günzburger Deckung immer wieder aufrieb. Fünf Minuten vor Schluss stand es 26:26. Doch dieses Mal hatte die HSG den längeren Atem – bis zum Ende wurde kein Gegentor mehr zugelassen und drei Sekunden vor Schluss setzte Meier mit dem 28:26 den Schlusspunkt zum umjubelten Heimsieg. Damit sammelt man weitere wichtige Punkte und kann nach wie vor auf den Klassenerhalt hoffen. Vier Mannschaften haben neun oder zehn Punkte auf dem Konto und jeder Punkt zählt, wenn man am Ende auf Rang 11 einlaufen will. Kommende Woche geht es zum schweren Auswärtsspiel nach Allach, die mit 20:14 Punkte mit dem Thema Abstieg gar nichts zu tun haben und ähnlich stark einzuschätzen sind wie Günzburg. Doch die Rolle als „Underdog“ scheint der HSG ja zu liegen und so hofft man auf den nächsten Coup in München. HSG Lauf/Heroldsberg: Ott, von Borstel (Tor); Pinzer, Scheuerer (1), Reisinger D. (1), Scholz (1), Hinkelmann (7/3), Meier (2), Fesser (1), Phillipi, Ehler, Frank, Schneider (6), Schindler (9), Puda VFL Günzburg: Bieber, Langhans (Tor); Pfetsch (3), Jahn M. (3), Prechtl, Spengler, Jahn A., Jensen (4), Telalovic (1), Heisch (3), Schmidt (1), Jäger (1), Scholz, G. (5/5), Scholz, M. (2), Cremer (3)

Tabelle Saison

Spielplan