Die HSG Lauf/Heroldsberg musste am Samstagabend in heimischer Halle eine bittere 22:23 Niederlage gegen den TSV Lohr hinnehmen. Zum Heimspielauftakt zeigten sich die schwarz-gelben vor allem in der Defensive gegenüber dem ersten Spieltag klar verbessert – am Ende fehlte das berühmte Quäntchen Glück, um sich nach einem fehlerhaften Spiel zumindest mit einem Punkt für eine kämpferisch herausragende Leistung zu belohnen.
Zum Heimspielauftakt konnte Coach Wilfling, mit Ausnahme von Tim Meier, auf den vollen Kader zurückgreifen und schickte die gleiche erste Sieben wie schon vergangene Woche ins Rennen. Die HSG kam gut ins Spiel und konnte beim 3:2 durch Jens Schindler zum ersten Mal in Führung gehen. Lohr hielt vor allem mit starken Abschlüssen aus dem Rückraum dagegen – es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Nach einer guten viertel Stunde kassierten die Mannen der Spielgemeinschaft in schneller Folge zwei Strafzeiten. Diese vier Minuten in Überzahl nutzte Lohr und konnte sich beim Stand von 8:11, über ein Tor von Jakob Röder, zum ersten Mal auf drei Tore absetzen. Kurz darauf scheiterte eben jener Röder vom 7m-Strich und die HSG kam beim 10:11 in der 20. Minute wieder auf ein Tor heran. In der Folge jedoch häuften sich vor allem im Abschluss Ungenauigkeiten bei den Hausherren. Alleine vom Punkt scheiterte man bis zur Halbzeit drei Mal am immer stärker werdenden Tamas Szabo im Lohrer Gehäuse. Da auch die Lohrer nicht konsequent mit ihren Chancen umgingen und mit dem Halbzeitpfiff auch ihrerseits zum zweiten Mal vom Punkt scheiterten, ging es mit 11:14 in die Kabinen.
Nach der Pause zeigten die Hausherren weiter einen zu fehlerbehafteten Auftritt. Immer wieder scheiterte man aus guten Positionen an Szabo oder streute technische Fehler ein und geriet folgerichtig bis zur 40. Minute mit 13:20 in Rückstand. Wilfling nahm die zweite Auszeit und stellte die Abwehr um – eine Maßnahme die sich als goldrichtig erwies. Lohr kam mit der offensiveren Variante überhaupt nicht zurecht und die HSG mauserte sich Tor um Tor heran. In der 45. Minute kam es dann zu einer kuriosen Szene – Schindler sorgte in Unterzahl für einen Ballgewinn, nur um vom gegnerischen Kreisläufer Gerr von hinten festgehalten zu werden, was den Gegenstoß verhinderte und die Gemüter hochkochen ließ. In der Folge musste neben Gerr auch HSG-Keeper von Borstel auf der Bank Platz nehmen, der sich zu vehement eingemischt hatte. Spätestens jetzt waren die Hausherren und auch die Zuschauer angezündet und es entwickelte sich ein Abnutzungskampf mit Vorteilen für die HSG. Immer wieder zwang man Lohr bis ins Zeitspiel und erkämpfte sich auf der Gegenseite gegen die ebenfalls starke Deckung der Gäste ein Tor nach dem anderen. Gute 40 Sekunden vor Schluss war es dann so weit und die HSG glich zum 22:22 aus. Gästecoach Becker nahm seine letzte Auszeit. In der Folge gelang es Lohr zwar erneut nicht, einen gut strukturierten Angriff zu spielen, doch Maxi Schmitt zeigte seine Extraklasse und brachte drei Sekunden vor Schluss den Ball im heimischen Tor unter. Die Restzeit reichte dann nicht mehr für einen guten Abschluss und das Spiel ging mit 22:23 verloren.
Eine am Ende bittere Niederlage, auch deshalb, weil die HSG in den letzten 20 Minuten nur drei Tore der Gäste zu ließ, wäre ein Punktgewinn verdient gewesen – eines der Gegentore kam jedoch zum schlechtesmöglichen Zeitpunkt. Insgesamt war der Rückstand, den man sich durch eigene Fehler eingehandelt hatte, am Ende einfach zu hoch. Nächste Woche geht es am Samstag zum klar favorisierten DJK Waldbüttelbrunn. Mit einer Leistung wie im Schlussdrittel sind aber auch hier die ersten Punkte in der Regionalliga möglich.
HSG Lauf/Heroldsberg: Ott, von Borstel (Tor); Scheuerer (1), Reisinger D. (2), Scholz, Hinkelmann (2/1), Laugner (1/1), Mosler, Ehler, Frank (2), Schneider (1), Schindler (10/1), Stellmacher (1), Reisinger L. (2)
Lohr: Szabo, Gowor (Tor); Mill, Schmitt M. (5), Schwiederik, Röder (5/1), Popovic, Schmitt L. (2), Becejac, Schmitt J. (2), Walaszczyk (3), Gerr (3), Matuszewski (1), Zehnter