Eigentlich ist gerade eitel Sonnenschein in der Lauf/Heroldsberger Handballwelt. Nach drei Spieltagen steht man mit 6:0 Punkten mit blütenreiner Weste auf Platz 2, wobei allein das 93:59 Torverhältnis die souveräne Art der bisherigen Siege widerspiegelt. Wermutstropfen sind dabei aber die beiden schweren Verletzungen von Routinier Peter „Johnny“ Zahn und jetzt auch Nicolai Schöffel, bei dem sich die Befürchtungen einer schweren Knieverletzung im Mainburgspiel leider bestätigt haben. Zudem mag der ein oder andere Kritiker anmerken, dass sich alle bisherigen Gegner am unteren Ende der Tabelle einzureihen scheinen und es sich erst zeigen muss, ob die Tigerenten tatsächlich um die oberen Tabellenplätze mitspielen werden.
Und so heißt es für das Team von Coach Korn am Samstag den 30.10.2021 um 20:00 Uhr in Taufkirchen bei der Reserve des HT München sich ein weiteres Mal zu beweisen und zu zeigen, dass das Team tatsächlich einen großen Schritt nach vorne gemacht hat.
Der Gegner ist dabei mal wieder ein völlig unbeschriebenes Blatt, steht aber mit einem ausgeglichenen Punktekonto (4:4) im Mittelfeld der Tabelle. Entsprechend haben die Münchner Vorstädter aus dem Hachinger Tal bisher solide Ergebnisse eingefahren, beide Niederlagen resultieren gegen die stark eingeschätzten Teams aus Ismaning und Regensburg.
Hinter „HT“ für Hachinger Tal verbirgt sich übrigens eine Spielgemeinschaft aus den Traditionsvereinen SV-DJK Taufkirchen und TSV Unterhaching, die die Kräfte im Münchner Süden gebündelt und ein ambitioniertes Projekt gestartet haben. Mit der ersten Mannschaft mischt der Verein an der Spitze der Bayernliga mit und träumt vom Sprung in die 3. Liga. Das Ganze fußt dabei auf einer sehr breiten Basis. Sage und schreibe 6 Herrenmannschaften hat der HT gemeldet, zudem sind in der Jugend alle Altersklassen zum Teil mehrfach besetzt. Die Reserve ist dabei nicht nur das klassische Sprungbrett für junge Talente, sondern auch ein Sammelbecken altgedienter Stars.
Namentlich die Achse Fabian Riesenberger (Rückraum Rechts), Martin Dauhrer (Mitte) und Tim Abel (Kreis) verfügt über eine Menge, teilweise auch höherklassige Erfahrung.
Dementsprechend gefährlich ist das Team auch einzuschätzen. Besonders wenn die Münchner Vorstädter in einen Lauf kommen, sind sie schwer zu stoppen. Aber auch auf ihr variables Spiel – u.a. durch Wechsel von einer 6:0 in eine offensive 3:2:1 Abwehr – werden die Lauf-Heroldsberger sich einstellen müssen.
Vorausgesetzt die Leistung der letzten Wochen wird bestätigt sollten die nächsten Punkte für das Team von Coach Korn aber im Bereich des Machbaren sein. Zwar sind die Rahmenbedingungen mit der doch sehr langen Auswärtsfahrt und der Verletztenmisere nicht besser geworden, aber im Kader der Tigerenten gibt es genug Spieler, die jetzt in die Bresche springen wollen.
Klar ist dabei aber, dass man zwar zurecht mit breiter Brust nach München fährt, sich aber nicht dazu hinreißen lassen darf übermütig zu werden. Vielmehr fordert Trainer Korn eine weitere engagierte Mannschaftsleistung und einen kühlen Kopf, was bei dem erwartbaren knapperen Spielverlauf entscheidend werden wird. Neben den Langzeitverletzten muss Coach Korn auch auf den verhinderten Rückraumshooter Kemper und den Außen Schnippering verzichten, mit dabei sein wird wieder Youngster Rico Winkelmann.