Dass dies eine besondere Saison werden wird, war klar. Viele Vereine hatten seit dem Lockdown nur eingeschränkt trainieren können, weil sie keine Hallenzeiten zur Verfügung hatten. Zum Glück gehört der TV 1877 Lauf nicht zu dieser Gruppe und verfügt über eine eigene Halle und einen Außenbereich, in dem auch Ballspiele geübt werden können. Die Laufer Jungs konnten seit Juni wieder zweimal die Woche trainieren. Ganz anders die Gegner von der HG Amberg, die erst seit wenigen Wochen wieder im Trainingsbetrieb stehen.
Eigentlich hätte das erste Spiel der D-Jugend auswärts in Amberg stattfinden sollen. Da die Halle in Amberg aber noch nicht freigegeben war, wurde das Spiel kurzfristig von Amberg nach Lauf verlegt.
Die Laufer waren von Anfang an „on fire“ und legten los wie die Feuerwehr. Beim Stand von 4:0 nahmen die Gäste ihre erste Auszeit und es dauerte bis zum 7:1 ehe sie erstmals ein Tor erzielen konnten. Lauf hielt das Tempo im Angriff hoch und stand ausgesprochen aggressiv, aber nie unfair, und sehr kompakt in der Abwehr. Zur Halbzeit stand es 12:2 für die Hausherren.
Trainer Alexander Elsner musste somit während der Halbzeitpause auch nicht viel ansprechen. Es galt allenfalls, nicht zu übermütig zu werden und weiter konzentriert zu spielen.
Aber nun mussten die 77er dem hohen Tempo der ersten Halbzeit Tribut zollen. Die Kondition ließ nach und damit merklich auch die Konzentration. Die Abwehr war nicht mehr so beweglich und das Aufbauspiel kam immer mehr ins Stocken. Der Ball lief bei weitem nicht mehr so flüssig wie zu Anfang, stattdessen häuften sich die Fehler bei Ballabgabe und Ballannahme. Natürlich ist dies aber auch dem geschuldet, dass nun munter durchgetauscht wurde und Spieler sich auf Positionen wiederfanden, die für sie ungewohnt waren. Da fehlte trotz aller Trainingseinheiten die Routine und Eingespieltheit.
Dennoch wurde auch die zweite Halbzeit gewonnen, knapp zwar, aber gut für’s Gemüt. So ging das Spiel 17:6 für Lauf aus, nach Torschützenwertung 26:9.
Besonders hervorzuheben ist die Abwehrleistung der ersten Halbzeit. Üblicherweise wird in dieser Altersklasse vor allem auf die Wirkung auf das gegnerische Tor geblickt, mit der heute gezeigten Leistung aber wird deutlich: wenn man hinten stabil steht, darf man sich vorne Fehler erlauben und ein Spiel wird dennoch gewonnen.
Zudem war die geschlossene Mannschaftsleistung ein wesentlicher Erfolgsfaktor. 90% der Laufer Feldspieler waren als Torschützen erfolgreich!
Da die Hallenproblematik in nächster Zeit keine Wandlung zum Guten erhoffen lässt, ist es umso schöner, dass wir in Lauf privilegiert sind und unsere Spiele hier austragen können. Aller Voraussicht nach wird die Mannschaft sämtliche Spiele bis Dezember zu Hause bestreiten und kein Auswärtsspiel haben.
Kader: Säger (TW), Reichl (TW), Dippold (1), Anhalt N. (2), Xanthakis (4), Hörteis, Rudolph (1), Rupprecht (1), Brem (2), Heindl (1), Weid (1), Schwarz (4)
Bericht: Alexander Elsner