Wenn der mittelfränkische, gern etwas betagtere, Handballexperte an TUSPO Nürnberg denkt, schwelgt er leicht in Erinnerungen. In den 80er Jahren wurde in der Turnhalle am Berliner Platz Bundesligaligaluft geschnuppert und man hat so manchen Klassenkrösen aus Gummersbach oder Essen das Leben schwer gemacht.
Sind Krösen die Mehrzahl von Krösus? Egal – jedenfalls funkeln die Augen. Auch an diesem Wochenende funkelte es wieder in der Heimspielstätte des TUSPO, allerdings vor allem in den Augen des Aushilfstrainers Philipp Nöth, der vor langer Zeit vom Tuspo zur HSG gewechselt war.
Nach stotterndem Start in die Partie sah er nämlich seine Mannschaft von ihrer süßesten Schokotörtchenseite. Die Abwehr stand wie ein Bollwerk und zwang die Heimmannschaft zu technischen Fehlern, die häufig zu erfolgreichen Gegenstößen genutzt wurden. Und fand doch einmal ein Ball den Weg durch die Abwehrarme, konnte sich Niklas im Tor durch ästhetische Hampelmann-Bewegungen auszeichnen. Da zahlte sich das harte Training in diesem nicht ganz trivialen Bereich aus! Im Angriff lief es ebenfalls wie am Schnürchen – vor allem bei Daniel Pinzer. Er überwand 14 auf Linksaußen gestellte Wurffallen erfolgreich. Und da auch Kai in ungeahnte Höhen aufflog, machte man sich letztendlich mit einem 24:46-Auswärtssieg zufrieden und, dank Schokotörtchen und Nudelsalat, wieder wohl genährt auf den Heimweg.
HSG: Neukirchen, Müller, Pinzer (14/1), Hager (3), Bär (4), Polster (7), Fliegauf (7), Götschel (2), Kamleiter (1), Mehler (3), Fehler (2), Roder (3)
Tuspo: Schauer, Knerr (5/2), Hauenstein, Walk (3/1), Ecke (5), Fleischmann, Schoch (1), Wahl, Joveski (1), Haripow (2), Hörl, Zäller, Gall (3) Gruber (4)