Nach der desolaten Heimvorstellung gegen Bayreuth droht der HSG Lauf/Heroldsberg wieder das Prädikat Wundertüte. Gegen den TV Münchberg haben die Tigerenten aber die Chance, verlorene Punkte wieder „zurückzuholen“, denn gegen die unheimlich heimstarken Oberfranken ist ein Auswärtssieg mit einem Husarenstreich gleichzusetzen und vor einer Saison nie einzuplanen. Mit einem Auswärtssieg könnte man wieder einigermaßen in die Spur zurückkommen, auf Tuchfühlung mit den Topplätzen bleiben und zeigen, dass das Bayreuthspiel als kleiner Betriebsunfall abgehakt werden kann. Um die Punkte am 25.01.2020 um 19:45 Uhr in der Sporthalle Helmbrechts zu entführen, muss die HSG aber ihr anderes Gesicht zeigen und vor allem in Punkto Einstellung alles in die Waagschale werfen.
Dass dies kein leichtes Unterfangen wird, lässt sich schnell an den Ergebnissen der letzten Jahre ablesen – da gab es nämlich zum Teil deutliche Klatschen gegen die zukünftige Spielgemeinschaft aus Münchberg und Helmbrechts. Jedoch stehen Trainer und Spieler nach dem Heimdebakel in der Pflicht und wollen zeigen, dass sie die Saison noch lange nicht abgeschrieben haben.
Der Gastgeber steckt dabei aber in einer ähnlichen Situation wie die HSG. Mit jeweils 11 Minuspunkten haben sich beide Teams zusammen mit dem TV Erlangen-Bruck 2 im Verfolgerfeld hinter der Spitze eingereiht und dürfen sich keinesfalls weitere Ausrutscher leisten.
Die Oberfranken sind – nachdem die Fusion mit der Herrenmannschaft des TV Helmbrechts verkündet wurde – mit großen Ambitionen in die Runde gestartet. Dies wurde mit der Verpflichtung von Thomas Wilke von Absteiger SG Auerbach/Pegnitz unterstrichen. Da der letztjährige Vize-Torschützenkönig aber bisher nicht wie erhofft gezündet hat, müsste Münchberg doch schon einige Federn lassen. Im Gegensatz zur HSG hat Münchberg jedoch nur Punkte gegen absolute Topteams eingebüßt, während die Pflichtaufgaben alle erfüllt wurden. Diese Tatsache zeigt der HSG schon, dass man vom Team des Coaches Lichtinger keine Geschenke erwarten braucht. Ein weiterer Beleg für die Schwere der Aufgabe ist, dass Ligaprimus Cham seine bisher einzige Saisonniederlage bei den Münchbergern zu verzeichnen hatte.
Die Stärken der Gastgeber sind hinlänglich bekannt. Mit dem letztjährigen Torschützenkönig Vid Kalas spielt der wohl beste Linkshänder der Liga für das Team. Weiterer Aktivposten ist Jan Lad, der es wie kaum ein anderer Mittelmann in der Liga versteht, das Spiel zu lesen und den Takt anzugeben. Dazu kommt die abgezockte und disziplinierte Münchberger Spielweise. Verzichten muss Münchberg jedoch auf Wilke, der aufgrund einer Schiedsrichterbeleidigung noch gesperrt ist. Da der Kader nach der Fusion mit der Helmbrechtser Mannschaft aber an Breite gewonnen hat, wird Coach Lichtinger diese Lücke kompensieren können.
Obwohl dadurch die Favoritenrolle klar an die Münchberger geht, will das Team der Coaches Peer und Korn die Chance nutzen ein Zeichen zu setzen. Dass man dazu in der Lage ist hat das Team schon oft genug bewiesen, muss dafür aber enger zusammenrücken und eine Top-Einstellung an den Tag legen. Denn nur wenn alle Rädchen bei der HSG ineinandergreifen, wird man eine Chance auf was Zählbares haben. Personell steht hinter Jens Scheuerer noch ein Fragezeichen, Rückraumshooter Nils Kemper ist verhindert.