Derby unter schlechten Vorzeichen

Momentan scheint alles gegen die Tigerenten zu laufen. Dabei ist nicht der schwache Auftritt in Allach, was den Verantwortlichen Kopfzerbrechen bereitet, sondern die immer längere Ausfallliste der Lauf Heroldsberger. Und so wird die schon ohnehin kaum lösbare Aufgabe gegen den praktisch feststehenden Meister Erlangen-Bruck am Samstag um 19:30 Uhr in der Gründlachhalle Heroldsberg eigentlich unmöglich.

Die Brucker sind in dieser Saison einfach eine Klasse für sich und können mit 6 Punkten Vorsprung vor Bayreuth schon für die 3. Liga planen. Gestützt auf Toptalente aus der Kaderschmiede des HC Erlangen sowie einigen erfahrenen Cracks hat Coach Nixdorf eine extrem schlagkräftige Truppe zur Verfügung. Besonders in den Spitzenspielen hielt sich das Team bisher schadlos und ist noch ungeschlagen. Lediglich bei drei Unentschieden – ausgerechnet zuletzt gegen Abstiegskonkurrenten der Tigerenten – wurden aus Unkonzentriertheit einige Federn gelassen. Im Derby will das sympathische Team aber letzte Zweifel ausräumen und einen weiteren Schritt Richtung Aufstieg machen. Dabei setzt „Brooklyn United“ in der Abwehr auf eine variable 6:0-Formation, aus der heraus bedingungsloses Umschaltspiel für einfache Tore sorgt. Generell ist das Tempospiel der Erlanger bereits 3. Liga tauglich und wird über die schnelle Mitte oder erste und zweite Welle forciert. Entsprechend wenig Hoffnungen kann man sich bei den Tigerenten auf Gastgeschenke machen.

Bei den Gastgebern wird hingegen die Personaldecke besonders im Rückraum gefährlich dünn. Zwar gab es bei Rico Hinkelmann bei seiner Armverletzung leichte Entwarnung, dennoch wird er vorerst ausfallen. Zudem kommt ein Einsatz für Publikumsliebling und Antreiber Tim Meier nach einer hartnäckigen Viruserkrankung noch zu früh. Somit muss Coach Wilfling mal wieder improvisieren, geht aber gewohnt positiv in das Spiel: „Nun haben Spieler, die bisher weniger zum Zug gekommen sind, die Chance, ihr Potenzial zu zeigen.“ Mit Hinweis auf die weiterhin überragende Trainingsbeteiligung hat sich jeder diese Chance auch verdient. Nichtsdestotrotz ist ein kleines Wunder nötig, um im Derby zu bestehen. Aber zuletzt hat das Heroldberger Publikum bewiesen, dass es die Mannschaft tragen kann und im Vorhinein aufzugeben, kommt für die Tigerenten sowieso nicht in Frage. Und so ist die Devise, die Partie so lange wie möglich offen zu gestalten und dann auf die eigenen Gesetze eines Derbys zu hoffen.