Sensationeller Sieg gegen HaSpo Bayreuth

Nach einem echten Handballkrimi gewinnt die HSG Lauf/Heroldsberg mit 28:27 gegen die bis dahin verlustpunktfreien Bayreuther. Die Spielgemeinschaft zeigte dabei in allen Bereichen ihr wohl bestes Saisonspiel und konnte sich in einer prall gefüllten Haberloh-Halle dafür am Ende belohnen.

Die HSG hatte sich für die Partie gegen Bayreuth etwas ganz Besonderes zurechtgelegt. Um die aggressive 3-2-1 Deckung der Wagnerstädter zurückzuzwingen, agierte die Mannschaft von Trainer Wilfling von Beginn an mit dem siebten Feldspieler. Über die ganze Spieldauer wurde dieser Matchplan konsequent und mit Erfolg umgesetzt. In der Defensive kam die HSG bestens ins Spiel und stellte angeführt vom heutigen Abwehrchef Laugner von Beginn an eine starke Deckung. So stand es nach zehn Minuten 5:3 aus Sicht der Hausherren. In der Folge stellten sich die Gäste besser auf den siebten Feldspieler ein. Es entwickelte sich ein von zwei starken Abwehrreihen geprägtes Spiel und die Bayreuther konnten nach 25 Minuten zum 9:9 ausgleichen. Kurz vor der Halbzeit glichen die Gäste in Unterzahl erneut aus, doch die HSG nutzte gedankenschnell die sich bietende Gelegenheit und konnte durch einen Treffer von Meier, aufs leere Tor, mit einer 12:11 Führung in die Kabine gehen.

Nach dem Seitenwechsel wogte das Spiel weiter hin und her, ohne dass sich eine Mannschaft einen entscheidenden Vorteil verschaffen konnte. Dann musste die HSG einen Rückschlag wegstecken – der bis dahin stark aufspielende Stellmacher musste die Platte nach seiner dritten Zeitstrafe vorzeitig verlassen. In der Folge mussten sich die Hausherren vor allem offensiv erst einmal neu sortieren. In dieser Phase blieb die HSG fünf Minuten ohne eigenen Torerfolg, was die Gäste direkt zur ersten drei Tore Führung der Partie nutzten. Beim Stand von 16:19 nahm Coach Wilfling eine Auszeit und brachte neue Impulse ins Spiel, die sofort Wirkung zeigten. Defensiv konnte sich der eingewechselte Ott mit einigen Torwartparaden auszeichnen und vorne brachte vor allem der in den Rückraum gekommene Hinkelmann neuen Schwung. Die Angriffe wurden jetzt wieder auf den Punkt ausgespielt und von allen Positionen sicher abgeschlossen. So konnte man sich, getragen von einer großartigen Atmosphäre, wieder herankämpfen und Schneider glich per Gegenstoß auf 23:23 aus. Die Gäste nahmen ihre zweite Auszeit und das Spiel begann acht Minuten vor Schluss wieder bei null. Es entwickelte sich spätestens jetzt ein echter Krimi. Die HSG verrichtete defensiv weiterhin Schwerstarbeit und blieb vorne diszipliniert. Keine Mannschaft konnte sich mehr absetzen und es blieb bis zum Ende spannend. 50 Sekunden vor Schluss konnten die Bayreuther Hinkelmann dann nur noch auf Kosten eines Strafwurfs und einer Zeitstrafe stoppen. Schindler blieb vom Punkt eiskalt, im Gegenzug glichen die Gäste allerdings nochmals aus. Nach der letzten Auszeit zeigte die Mannschaft dann, dass sie mit solchen Drucksituationen mittlerweile bestens umgehen kann. In Überzahl wurde Kreisläufer Laugner lehrbuchmäßig freigespielt und dieser netzte zum umjubelten Siegtreffer ein.

Tabellarisch ändert das Resultat erst einmal nichts, allerdings hat man mit dem Heimsieg den Anschluss an das untere Tabellenmittelfeld in der Regionalliga wieder hergestellt.

Kommenden Samstag empfängt man mit dem Drittligaabsteiger HT München das nächste Schwergewicht der Liga. Anpfiff ist um 18:30 in der Heroldsberger Gründlachhalle. Mit dem heimischen Publikum im Rücken kann dann auch die nächste Sensation gelingen.

HSG Lauf/Heroldsberg: Ott, von Borstel (Tor); Scheuerer, Fesser, Scholz, Hinkelmann (5), Meier (2), Laugner (3), Mosler (3), Ehler, Frank (3), Schneider (3), Schindler (5/2), Stellmacher (4), Reisinger L.

HaSpo Bayreuth: Braun, Hennig (Tor); Nicola (7), Fröhlich, Reif (3), Brückner (5), Berthold (1), Dittmar, Renfordt (4/1), Meyer-Siebert, Neumann (2), Fischer, Goeritz (1), Schmidt (3), Stiegler (1), Abend