Drei Spieltage vor Saisonende findet die Saison ihren Höhepunkt in Cham. Wenn am Samstag, den16.03.2024 um 19:30 Uhr die Tigerenten in der Fraunhofer Halle gegen den heimischen ASV Cham antreten kann es bereits zur Vorentscheidung um die Meisterschaft in der Landesliga Nord kommen.
Als Spitzenreiter reist die HSG Lauf/Heroldsberg mit lediglich 2 Punkten Vorsprung zu den Bayerwaldlern, was dem ohnehin legendären Duell der beiden Landesliga Urgesteine maximale Brisanz verleiht. Beide Teams spielen eine bärenstarke Rückrunde und mussten jeweils nur 1 Spiel abgeben. Folgerichtig kommt es nun zum wohl entscheidenden Spitzenspiel, bei dem nur Nuancen den Ausschlag geben werden.
Bei dem für die Endplazierung wichtigen direktem Vergleich ist der 40:33 Hinspielsieg der Tigerenten ein wichtiger Aspekt. Und so kommen gewiefte Hobbystrategen mit Handballaffinität schnell zu drei verschiedenen Szenarien.
Erstens: bei einem Sieg der Tigerenten ist die Meisterschaft wohl vorentschieden – wobei man bei den Tigerenten da nie so ganz sicher sein kann -. Zweitens: bei einer Niederlage unter 7 Toren haben die Tigerenten weiter alles in eigener Hand. Müssen angesichts des einfachen Restprogramms des ASV Chams die restlichen Spiele gewinnen. Drittens: bei einer Niederlage über 7 Toren schwingt das Vorteilspendel Richtung Cham.
Die Rechenschieberexperten im Team der Tigerenten wurden unter der Woche von Coach Wilfling allerdings schnell zurechtgewiesen. Der Trainer bevorzugt nämlich eine ganz einfache Devise: „Wir sind drei Spieltage vor Schluss Erster, da brauchen wir uns nicht zu verstecken. Klar fahren wir nach Cham um das Spiel zu gewinnen.“
Und weil dies Unterfangen nicht leicht ist, hat sich das Team gewissenhaft auf den enorm starken Chamer Kader vorbereitet. Deren Prunkstück ist definitiv der Rückraum um Routinier Petr Tahovsky. Neben dem 2 Meter Hühnen ragt in dieser Saison vor allem Simon Besta mit seinen unnachahmlichen Schlagwürfen heraus. Weiterer Aktivposten ist Winterneuzugang Ondrej Simunek, der sofort eingeschlagen ist und den Positionsangriff der Bayerwaldler deutlich schwerer ausrechenbar macht. Zudem verfügt das Team über eine brandgefährliche Flügelzange und hat mit Marius Bastrian einen der Topkeeper der Liga in ihren Reihen. Als weiteren Pluspunkt haben die Mannen von Coach Jan Vetrovec das lautstarke und emotionale Chamer Publikum als „8ten Mann“ im Rücken. Die Atmosphäre in der engen und lauten Fraunhofer Halle ist auch eine der Gründe für den Chamer Höhenflug, als bisher einziges Team hat Cham zuhause noch keinen einzigen Punkt abgegeben.
Um das zu ändern, müssen die Tigerenten eine absolute Topleistung abrufen. Dabei kann man im Moment vor allem auf die Breite des Kaders und die mannschaftliche Geschlossenheit bauen. So kamen in den letzten Spielen immer wieder wichtige Impulse von der Bank.
Auch wirkte die Mannschaft zuletzt deutlich abgeklärter und brachte Vorsprünge souverän über die Zeit. Ein entsprechend kühler Kopf wird am Samstag ein ganz wichtiger Faktor sein. Klar ist aber auch, dass das Team kämpferisch alles geben muss um sich die 2 „Big Points“ zu sichern. Als Randnotiz bleibt noch zu erwähnen, dass die Tigerenten bei ihrem Saisonvorbereitungs-Trainingslager im Bayerischen Wald beschlossen hatten oben in der Tabelle anzugreifen. Nun könnte am gleichen Ort der Traum vom Aufstieg ganz greifbar werden. Oder wie es einer der Rechenschieber im Team formuliert: „Im Idealfall können wir bei einem Sieg und einer gleichzeitigen Niederlage des TSV Roßtal in Marktsteft schon Meister werden.“