Die HSG Lauf/Heroldsberg II ist mittelfränkischer Handballmeister der Herren. In der durch Corona abgebrochenen Saison liegt die Spielgemeinschaft zwar auf dem aufstiegsberechtigten ersten Tabellenplatz, kann aber aufgrund der Landesligazugehörigkeit der Ersten nicht aufsteigen.
Zu Beginn der Saison 2019/2020 wusste man bei der HSG Zwo nicht so recht, welche Ambitionen die Mannschaft in der Bezirksoberliga Mittelfranken haben werde. In der Vorsaison konnte man den Vizemeistertitel feiern und lag am Ende mit einem Punkt Differenz denkbar knapp hinter Aufsteiger MTV Stadeln. Der Kader der Spielgemeinschaft konnte zum Großteil zusammengehalten werden. Die Abgänge von Müller und Göppner schmerzten in der Defensive genauso, wie das Fehlen von Lindner und Besser in der Offensive. Über den Saisonverlauf konnte das Team diese Verluste allerdings gut im Kollektiv auffangen und steigerte sich von Spiel zu Spiel. Besonders erfreulich ist das Einbinden der Jugendlichen des TV 1877 Lauf im Verlauf der Saison. Vollmer, Melzer und Philippi zeigten sehr gute Ansätze, die auf eine vielversprechende Zukunft des Laufer und Heroldsberger Handballsports hindeuten. Wichtig war dies vor allem, weil die etablierten und erfahrenen Kräfte das ein oder andere Mal dem schweißtreibenden Training Tribut zollen mussten (Offiziell waren diese natürlich verhindert).
Mannschaftsintern steckte man sich nach einer langen und intensiven Vorbereitung das Ziel „Top 3“. Die Gegner Zirndorf, Schwabach und der neuformierte HBC Nürnberg (Spielgemeinschaft von Post SV Nürnberg und TV Eibach) gingen mit verstärktem Kader und ehrgeizigen Zielen in die Saison. Nachdem die Vorbereitungsspiele noch nicht als Gradmesser hergenommen werden konnten, da viele der Spieler noch im Urlaub weilten, durfte man im Lager der HSG gespannt sein, wie sich der Saisonstart gegen den HG Zirndorf gestalten werde. Die Bibertstädter verpflichteten vor Saisonbeginn eine neue Trainerin und verstärkten ihren Kader. Voller Freude der HSG konnte der erste Auswärtssieg und damit ein wichtiger Eckpfeiler der Meistersaison gelegt werden. Doch den ersten Dämpfer der Saison folgte an Spieltag zwei, als man mit einer schwachen Leistung gegen die SG Kernfranken verlor. Doch die Mannschaft zeigte eine Reaktion und gewann fünf Spiele in Folge. Diese Serie und besonders die nun eingespielten neuen Abläufe im Tempo- und Positionsspiel, gepaart mit einem immer besser funktionierenden Torhüter-Abwehr-Zusammenspiel, zeigte das Potential des Teams. Die Mischung aus erfahrenen und jungen hungrigen Spielern stellte sich im Saisonverlauf als die Grundlage des Erfolgs dar.
Höhepunkt der Hinserie war das auf hohem Niveau geführte Spiel gegen den Vizemeister aus Schwabach. Zwar verloren die Laufer und Heroldsberger die Partie knapp, konnten aber wichtige Schlüsse für den weiteren Verlauf der Saison ziehen. Denn diese Niederlage war die letzte der Saison und das im November 2019. Im weiteren Verlauf musste die HSG Reserve lediglich einen Punkt gegen die SG Kernfranken abgeben, die sich dadurch quasi als Angstgegner der HSG darstellten. Bis Mitte März 2020 und den damit Corona bedingtem Abbruch der Saison sammelte die HSG Lauf/Heroldsberg II 31:5 Punkte und stellte mit 571:459 die zweitbeste Offensive und Defensive der Saison 2019/20. Besonders erfolgreich zeichneten sich die Außenspieler Pinzer, Hinkelmann, Roder und Nöth aus. Die Wertung der Saison war zu diesem Zeitpunkt noch vollkommen unklar, denn die Rückspiele gegen Schwabach und dem drittplatzierten HBC Nürnberg standen noch aus. Zwar kam die Unterbrechung der Saison denkbar ungünstig, da die Mannschaft stabil und erfolgreich die Rückrunde absolvierte, dennoch sahen alle Spieler, Betreuer und Trainer dies als die einzig sinnvolle Lösung an, die Saison zu unter- und später abzubrechen.
Die HSG Reserve hätte zwar zu gerne den Titel auch sportlich gewinnen wollen, dennoch freut sich die Truppe über den erreichten Titel „Mittelfränkischer Meister“. Die Meisterfeier wird auf jeden Fall noch nachgeholt, angestoßen wurde bereits virtuell.
Der Erfolg der HSG II und der Aufstieg der neuformierten HSG III in die Bezirksliga zeigt den erfolgreichen Weg der Spielgemeinschaft. Jungen Spielern kann so ein perfekter Einstieg in den Herrenhandball geboten werden, sodass Handball in Lauf und Heroldsberg weiterhin eine attraktive Adresse auf der fränkischen Landkarte darstellt.
Wir gratulieren dem SC Schwabach zum Aufstieg, die als Zweitplatzierte das Aufstiegsrecht wahrnehmen und nächste Saison Gegner der HSG Lauf/Heroldsberg I sein werden.
Gespannt darf man sein, wie es sich mit dem Kontaktsport Handball entwickelt. Die HSG Lauf/Heroldsberg II blickt erfreulich auf die neue Saison 2020/21, auch wenn sich das Gesicht ein wenig verändern wird. Die Mannschaft verabschiedet mit Nöth einen Spieler in den verdienten Handballruhestand und Polster und Markus Ehler werden nächste Saison die Dritte in der Bezirksliga verstärken. Zusätzlich dürfen sich Spieler des diesjährigen Kaders freuen, eine Chance in der Ersten zu bekommen. Dafür stoßen weitere Jugendspieler und vielleicht der ein oder andere Spieler der HSG III zur Zweiten hinzu.
Für die HSG Lauf/Heroldsberg II spielten:
Neukirchen, Müller, Melzer, Braun (alle TW): Fliegauf, Hinkelmann, Pinzer, Nöth, Roder, Hager T., Hager J., Vollmer, Ehler M., Kamleiter, Wilsdorf, Mayer L., Polster, Götschel, Bär und Ehler F. (Spielertrainer), Mayer A. (Betreuer)