Vor Anpfiff war die Marschrichtung des Trainerduos Korn/Peer klar: Zum einen wollte man vor heimischer Kulisse die schmerzhafte Niederlage aus der Vorwoche beim Spitzenreiter Cham vergessen machen, zum anderen mussten gegen den Aufsteiger SV Michelfeld unbedingt zwei Punkte her, wollte man den Anschluss an die Spitze nicht endgültig verpassen.
Doch man war vor den „Michis“, wie sie von ihren zahlreichen Fans lautstark angefeuert wurden, gewarnt. Der Aufsteiger konnte im bisherigen Saisonverlauf deutlich zeigen, dass er in der Landesliga angekommen und konkurrenzfähig ist. Demensprechend mühsam mussten sich die Tigerenten ihre Tore erkämpfen. Dies gelang anfangs noch recht erfolgreich, da man Shooter Nils Kemper wiederholt in Szene setzen konnte und so den klar besseren Start erwischte. Ein 4:0 stand nach neun Minuten auf der Anzeigentafel. Danach kam allerdings ein Bruch in das Angriffsspiel der Lauf/Heroldsberger. Zu statisch zeigte sich der Rückraum, der wiederholt das Kreisanspiel suchte oder mit technischen Fehlern Bälle wegwarf. Über 5:3 und 8:6 konnten die Gäste aus Michelfeld in Schlagdistanz bleiben und das optische Übergewicht der Hausherren egalisieren. Prunkstück der Franken war an diesem Wochenende mal wieder die Abwehr, zumindest phasenweise. Denn einfache Tore ließen die Vorderleute von Goalie Max van Borstel nur selten zu. Klar wurde in Summe der ein oder andere Zweikampf zuviel verloren, insgesamt betrachtet präsentierte sich die Deckung allerdings griffig und kompakt. So konnte vor toller Kulisse eine 13:10 Pausenführung konserviert werden.
Im zweiten Abschnitt kamen die Gäste vollends motiviert aus der Kabine und machten sofort deutlich, dass man sich in der Haberloh-Halle noch lange nicht geschlagen geben will. Als Michelfelds erfolgreichster Schütze Häckner in der 42. Minute zum 15:15 ausglich, war den Hausherren die Verunsicherung deutlich anzumerken. In dieser Phase wollte die Murmel einfach nicht den Weg in das Tor finden, sondern entschied sich wiederholt für das Aluminium oder den warmgeworfenen Gäste-Keeper. Weil auch die Michelfelder etliche Angriffsversuche ohne Torerfolg verstreichen lassenmussten, blieb die Partie von überschaubarem Niveau, geprägt von vielen Unkonzentriertheiten. Letztendlich konnten die Tigerenten allerdings kühlen Kopf behalten und drei Minuten vor Schluss vorentscheidend auf 22:19 davonziehen.
Was bleibt als Erkenntnis von diesem Spieltag? Die Liga ist weiterhin unberechenbar (das Spitzentrio verlor allesamt seine Partien)! Mit diesem Arbeitssieg können die HSGler ihre ungeschlagene Heimbilanz ausbauen und gastieren nächste Woche beim Aufsteiger aus Freising/Neufahrn.
HSG 1: von Borstel, Götz, Schnippering (1), Schießl, Scholz (2), Schöffel (5/3), Kister (2), Meier (2), Laugner (1), Kemper (5), Zahn, Reisinger D.(1), Scheuerer (2), Reisinger L (2)
SV Michelfeld: Unser, Krapf (2), Ochel, Dennerlein J., Schardt, Möslein (3), Ludwig, Faustmann (2), Häckner (6/1), Olbrich (5), Dennerlein L., Reinhardt (1), Meckelein